Elgger Zeitung, 21. April 2012 - Fabrice Dubler
Der Winter ist vorbei und die Saison auf der Schneckenfarm ist schon bald eröffnet. Pünktlich zum Frühlingserwachen hat Besitzer Armin Bähler ein neues Produkt lanciert.
ELGG - Kaviar ist ein Produkt, das oft als schwarzes Gold bezeichnet wird, da die sogenannten Rogen oder Eier meist von Fischen der Art Störe, sehr teuer sind. Sie werden als Gourmet Produkt verkauft und sind oft nur bei gehobener Küche in Restaurants anzutreffen. Doch Kaviar gibt es mittlerweile nicht nur noch von Fischen. Ein Franzose setzte die Idee um, Kaviar aus Schneckeneier zu verarbeiten. Davon hörte auch Schneckenfarmbesitzer Armin Bähler. "Ich hatte schon mehrmals Anfragen von Schneckenkaviar und musste immer verneinen. Eigentlich fand ich die Idee aber äusserst gut und so wurde es letztes Jahr konkret", erzählt er.
Nach langer Suche fand Armin Bähler jemanden, der ins Projekt einstieg. So war die Finanzierung für die Umsetzung gesichert. Rund eineinhalb Jahre dauerte nun die Realisierung dieses Projekts. In dieser Zeit widmete sich der 40-Jährige intensiv den vielen Fragen und Hintergründen des Schneckenkaviars. Dafür führte er diverse Gespräche mit Köchen und anderen Fachleuten. "Gerade bei einem teuren Gourmet-Produkt ist es wichtig, dass die Qualität stimmt und wir der bestmögliche Anbieter des Schneckenkaviars sind", sagt Bähler. Die seit acht Jahren bestehende Schneckenfarm in Elgg ist nämlich schweizweit alleiniger Anbieter des Gourmetkaviars.
Hier zählt die Qualität besonders
In einem separaten Raum verweilen die rund 2'000 Schnecken, welche für die Kaviarproduktion verwendet werden. Dort legen sie ihre Eier instinktiv in mit Erde gefüllte Becher. Anders wie beim
Fischkaviar sind die Eier nicht schwarz sondern weisen ein glasiges weiss auf. Die Eier werden dann gereinigt, in ein Salzbad eingelegt und pasteurisiert. Dafür verwendet Bähler qualitativ
hochwertiges Natursalz. Danach werden sie in Gläser eingemacht und schlussendlich gekühlt zum Verkauf angeboten. Mit etwa 60 Franken pro Glas haben die Schneckenrogen zwar einen stolzen Preis,
was aber bei Kaviar ganz gewöhnlich ist. Wer noch nie Kaviar probiert hat, fragt sich vielleicht, mit welchem Geschmackserlebnis man bei Schneckenkaviar rechnen muss. "Der Kaviar schmeckt erdig,
mosig und salzig. Man muss es einfach einmal probieren", findet Armin Bähler.
Keine grosse Erwartungen
Obwohl die Elgger Schneckenfarm sozusagen der Schweizer Pionier vom Schneckenkaviar ist, rechnet Armin Bähler in diesem Jahr noch nicht mit grossen Verkaufszahlen. "Wir müssen zuerst einmal
herausfinden, wie das Geschäft anläuft und was wir noch herausholen können." Beispielsweise weiss der 40-Jährige noch nicht, ob er mit dem Kaviar jeweils im Frühling einen grossen Lagerbestand
produzieren und davon abverkaufen soll oder ob es sinnvoller ist, die Produktion auf Anfrage zu realisieren.
Je nach Nachfrage möchte er das Produktionsvolumen noch vergrössern und den Kaviar zu einem wichtigen Verkaufskanal machen. Zwar läuft der Verkauf von Schneckenfleisch und der Paste nicht
schlecht, die Nachfrage nach leeren Schneckenhäuschen ist mit 5'000 verkauften Stücken im letzten Jahr sogar enorm, trotzdem möchte Armin Bähler mit seinen Mitarbeitern noch mehr Profit aus der
Schneckenfarm schlagen. Den Verkauf der Schneckenpaste möchte er noch forcieren.
Eröffnung Ende April
Natürlich wird nur ein kleiner Teil der Schnecken für die Kaviarproduktion verwendet. Von den insgesamt 150'000 Weinbergschnecken, die mittlerweile auf
der Farm herumkriechen, verarbeitet man von rund 2'000 Schnecken die Eier zu Kaviar. "Ansonsten verminderte man ja den Zuwachs und der Bestand würde abnehmen. Nun ist die Lancierung des Kaviars
mehrheitlich abgeschlossen. Die Etiketten für die Gläser werden demnächst geliefert und so stehen die Schneckenrogen pünktlich zur Saisoneröffnung bereit. Diese wird am 29. April mit dem Göttitag
gefeiert. Die Farm sowie das "Schnäggehüsli" sind dann offiziell geöffnet. Armin Bähler freut sich auf die neue Saison und hofft, dass der Schneckenkaviar auf eine grosse Resonanz stossen wird.
FABRICE DUBLER
Bericht in Elgger Zeitung, 30.08.2011
Das Schneckenfest lockte zum siebten Male viele Besucher an und sorgte mit Musik, Schneckenrennen und spannenden Führungen für ein unterhaltsames Wochenende.
ELGG – Mit nur 50 Zentimeter Abstand auf seine Mitstreiter schaffte es die Nummer sechs nach einem Zweikampf ins Ziel. Man muss vielleicht noch erwähnen, dass zwischen dem halben Meter eine
knappe Viertelstunde dazwischen lag. Gespannt feuerten die Besucher des siebten Schenckenfestes „ihren“ Kriecher beim Schneckenrennen an. Daneben führte Armin Bähler Interessierte durch die 26
Parzellen der Schneckenzucht und erzählte jede Menge spannende Geschichten über die Tierchen. „Ich kam extra aus dem Aargau nach Elgg, um das Schneckenfest zu besuchen“, erzählt Katharina Frei.
Sie selbst besitzt eine Muni Zucht und ist am überlegen, ob sie sich selbst Schnecken zutun soll. „Schweizer Bauern werden immer innovativer. Da muss ich mithalten“, lacht sie. Ruedi Merz
gefallen solche Dorffeste und er ist sich sicher, dass die Leute das Schneckenfest zu schätzen wissen. „Man trifft einander und geniesst die tolle Musik“, findet auch seine Frau Vreni. In der
Zwischenzeit nimmt sich ein Besucher etwas skeptisch einen Kräcker mit Schneckenaufstrich drauf. Zögerlich steckt er es in den Mund und der cremige Kräuter-Geschmack entlockt ihm ein herzhaftes
„Mmmh“. Armin Bähler schaut zu und lacht. „Wir sind sehr zufrieden mit dem diesjährigen Schneckenfest. Alle haben ihren Spass und die paar Regentropfen am Samstag gehören einfach zum
Schneckenfest dazu.“
Desirée Müller
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Elgger Zeitung, 31. August 2010 - Peter Mesmer
Obwohl oder wegen der garstigen Witterung war der siebten Austragung des «Elgger Schäggefäschts» wiederum ein schöner Erfolg beschieden.
ELGG – Armin Bähler zog am Sonntagabend mit seinem Helferteam eine überaus erfreuliche Bilanz: «Trotz oder halt eben wegen des feuchten Schneckenwetters haben uns erfreulich viele Besucherinnen
und Besucher beehrt und einige schöne Stunden bei uns verlebt.»
Helix Pomatia und Aspersa
Am Samstag und Sonntag herrschte auf der Schneckenfarm der Familie Bähler ein kunterbuntes Treiben. Herrlich mundenden Schnecken mit feinster
Kräuterbutter aus dem Pfännli, Grillwürste, Pommes und Selbstgebackenes sowie Tranksame jeder Art sorgten für das leibliche Wohl der gutgelaunten Gäste Am Nachmittag genoss man den Auftritt der
Humbergfreunde und am Abend sorgten die Chicken Cage mit ihrem Country-Sound für eine Superstimmung. Am Sonntag folgte am Frühschoppen der Auftritt von Stimmungsmacher und Blödelbarde Nöggi. Das
Zürcher Orginal drängte mit witzigen Geschichten und tollen Liedern die Zig-Tausend Schnecken der Farm für einige Zeit in den Hintergrund. Gross war der Jubel des Publikums als er den eigens
getexteten und komponierten «Schnäggähuus-Blues» und seinen grossen Hit «I bi verliebt i Züri» ertönen liess. Selbstkritisch gab er mit einem Spruch sogar den Zustand seines Innersten preis: «Wo
früher meine Leber war, befindet sich heute eine Mini-Bar.»
Erstmals mit einem Frühschoppen
Elgg hat mit der Schneckenfarm eine Attraktion, mit der kaum eine andere Gemeinde der Schweiz aufwarten kann. Dazu kommt das beliebte und so besondere Schneckenfest, welches bisher bei jeder
Austragung, nebst kulinarischen Freuden beste Unterhaltung und Stimmung bot. Schade, dass nun wieder ein ganzes Jahr gewartet werden muss, bis das die achte Auflage des Festes der Kriechtiere auf
dem Programm steht.
Elgger Zeitung, 27. August 2009 - Peter Mesmer
Zum bereits sechsten Mal fand am vergangenen Samstag in der Schneckenfarm Elgg, das von Familie Bähler hervorragend organisierte „Schnäggä-Fescht“ statt. Für beste musikalische Unterhaltung sorgten die „Humbergfreunde“, das Duo „Vreni & Maria“ sowie die Countryband „Chicken Cage“.
ELGG – Als die Familie Bähler auf dem Riethof im Jahr 2004 eine Schneckenzuchtbetrieb eröffnete, glaubten wahrscheinlich nur wenige Elggerinnen und Elgger an den Erfolg des bei uns zuvor wenig bekannten Geschäftsmodells. Fünf Jahre später sieht alles anders aus. Die Elgger Schneckenfarm hat sich sehr erfolgreich entwickelt. Die Nachfragen aus der Gastronomie und von privaten Liebhabern können kaum gedeckt werden, und in diesem Jahr haben an diversen Führungen bereits über 1000 Personen die Schneckenfarm besucht. Vom grossen Interesse an den Schnecken kann in Sachen Popularität somit auch das Städtchen Elgg einiges profitieren.
Immer weniger Skepsis
Das sechste „Elgger Schnäggä-Fescht“ erwies sich wiederum als Publikumsmagnet. Armin Bähler zeigte sich sehr zufrieden. „Ab dem späteren Samstagnachmittag hatten wir die Hütte voll. Es herrschte
einesSuperstimmung und unsere Schnecken gingen weg wie warme ‘Weggli’.“ Begonnen habe das Fest, damals vor sechs Jahren, in äusserst bescheidenem Rahmen, erzählt der innovative Schneckenzüchter:
„Ich kann mich noch gut erinnern. Die Leute waren eher skeptisch. Viele wagten es kaum die feine Delikatesse zu probieren.“ Das habe sich im Laufe der Zeit rigoros geändert. Bähler geht davon
aus, dass am diesjährigen Fest über 500 Schneckenportionen vertilgt worden sind. Bei 500 „Schnäggä-Pfändli“ à sechs Schnecken macht das total 3000 Stück. Wenn das kein Erfolg ist! Für kulinarisch
wenig experimentierfreudige Zeitgenossen hatte es natürlich auch Alternativen vom Grill und Pommes im Angebot. Hunger und Durst leiden musste an diesem Samstag auf der Schneckenfarm garantiert
niemand. Und auch für Informationen und Vergnügungen war gesorgt. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten stand selbstverständlich die Weinbergschnecke – sei es bei den fachkundigen Führungen oder beim
Schneckenrennen, dass nicht nur die Kinder faszinierte und erfreute.
Butterzart und würzigfein
Tatsächlich mundeten die mit Riethof-Kräuterbutter überbackenen Elgger Schnecken hervorragend – butterzart im Biss und würzigfein im Geschmack. Auf dem Riethof in Elgg werden die
Weinbergschnecken auf einer Fläche von 13'000 Quadratmetern artgerecht gehalten. Die gute Boden- und Futterqualität und die intensive Pflege sind Garanten für ein hochwertiges Produkt, das immer
mehr Liebhaber findet. Vor allem die Nachfrage aus der Gastronomie ist gross. Dazu sagt Armin Bähler: „Momentan können wir pro Monat gut 2000 Schnecken frisch verarbeiten. Kaum fertig gestellt,
wird diese Ware von unserer Stammkundschaft geordert und ist dann auch schon weg. Dazu müssen wir natürlich auch noch ein gewisses Quantum zurückbehalten, da bei den vielen Führungen und Apéros,
die wir anbieten, unsere Gäste natürlich ebenfalls immer wieder gerne ein Glas Elgger Schnecken als Erinnerung mit nach Hause nehmen.“
„Escargots gris“
Dass die Nachfrage grösser ist, als das Angebot, schaut auf den ersten Blick nach einem Luxusproblem aus. Natürlich sei es so besser, als umgekehrt, findet auch Armin Bähler. Bedauerlich sei
jetzt halt aber noch mehr der grosse Rückschlag, den sie vor zwei Jahren erlitten hätten. Beim Hochwasser anfangs August 2007 ist gut die Hälfte des damaligen Gesamtschneckenbestandes, etwa
400'000 Stück, ertrunken. „Darunter leiden wir bis heute. Ohne diese Katastrophe könnten wir heute auf gut und gerne 50'000 ausgereifte Exemplare mehr zurückgreifen“, ärgert sich Bähler immer
noch. Jammern nütze aber bekanntlich nichts, meint er dann sofort. Es gelte jetzt optimistisch in die Zukunft zu blicken. Nächstens würden sie auf ihrer Farm ein Experiment mit einer zweiten
Schneckenart starten. „Wir wollen nun neben der mitteleuropäischen Weinbergschnecke auch die kleinere südeuropäische Weinbergschnecke züchten. Bisher habe man geglaubt, dass diese Tierchen für
unser Klima ungeeignet seien. Erste Versuche hätten nun aber gezeigt, dass sich die „escargots gris“, wie sie auch genannt werden, in unseren Gefilden ebenfalls prächtig entwickeln können. „Da
die kleinen Weinbergschnecken viel schneller verzehrbereit sind, könnten unsere Lieferengpässe schon bald der Vergangenheit angehören“, zeigt sich Armin Bähler optimistisch.
PETER MESMER
Elgger Zeitung, 22. Januar 2008 - von Peter Mesmer
Eröffnung des ersten "Schnäggä-Lädelis" der Schweiz
Die Elgger Schneckenzuchtfamilie Bähler eröffnete am vergangenen Samstag auf dem Riethof mit einem ?Tag der offenen Tür? das erste ?Schnägge-Lädeli? der Schweiz.
(mes) Weinbergschnecken sind beschauliche, sympathische und gerngesehene Kriechtiere. Mit diesen Eigenschaften passen sie bestens ins gemütliche Dörfchen Elgg, wo die Bewohner, fernab der
hektischen Betriebsamkeit der Stadt, eine hohe Lebensqualität geniessen. Die Familie Bähler betreibt ihre Schneckenzucht auf dem Riethof nun schon im vierten Jahr. Die langsamen Elgger Kriecher
haben ihrem Heimatdorf in dieser Zeit hohe Präsenz in den Medien beschert. Niemand hätte jemals gedacht, dass die kleinen Tierchen nicht nur Gourmets das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen,
sondern als Werbeträger auch wirksames Standortmarketing für Elgg betreiben.
Im Winterschlaf
Über den Elgger Riethof und die Schweizer Schneckenzuchtpioniere, die Familie Bähler, ist seit der Gründung ihrer Schneckenfarm im Jahr 2004, schon so mancher positive Bericht in den Medien
erschienen. Die Elgger ?Schnäggli? haben den Bekanntheitsgrad des kleinen Dorfes im oberen Eulachtal tatsächlich schweizweit erhöht. Zur Zeit befinden sich die Elgger Schnecken allerdings im
tiefsten Winterschlaf. Zirka 30 000 Mutter- und 600 000 Jungtiere haben sich in die Erde verkrochen und warten auf den Frühling. Im Gegensatz zu ihren Schützlingen waren Bählers in den
vergangenen Wochen aber sehr aktiv. Im Riethof richteten sie einen kleinen und feinen Laden ein, wo die Kundschaft nun die hauseigenen, ohne Konservierungsstoffe selbst eingemachten
Weinbergschnecken in diversen Glasgrössen kaufen kann. Nebst dem Hauptprodukt, den geschmacklich und qualitativ hervorragenden Elgger Weinbergschnecken, findet man im ?Hoflädeli? auch diverse
Koch- und Fachbücher rund um die Kriechtiere sowie leere Häuschen als Servierbehälter oder zum Basteln. Einige kleine Geschenkideen mit Schneckenhäuschen stammen aus der Bastelstube von Mutter
Bähler. Sie stehen ebenfalls zum Verkauf. Und wer ein ?Schnäggä-Pfännli? sucht, in dem man in der Gastronomie die Weinbergschnecken mit feinstem Kräuterbutter überbacken serviert, der wird im
neuen ?Lädeli? ebenfalls fündig.
Hervorragende Qualität
Viele Elggerinnen und Elgger sind am Samstagmittag der Einladung auf den Riethof gefolgt, um aus erster Hand über die neuesten Aktivitäten rund um die Elgger Schnecken informiert zu werden.
Grosszügig versorgten Margrit, Carmen, Hansueli und Armin Bähler zusammen mit ihren Helfern die interessierten Gäste. Diese konnten sich gleich selber von der hervorragenden Qualität der
wunderbar zarten, geschmacklich sehr feinen ?Helix Pomatia?, so der lateinische Name dieser Weinbergschneckensorte, überzeugen. Kein Wunder, dass Armin Bähler heute schon einige renommierte
Gastronomiebetriebe zu seinen zufriedenen Kunden zählen darf. ?Wir freuen uns sehr, dass unsere Schnecken bei Kennern sehr beliebt sind. Wir bekommen immer mehr Anfragen von Speiserestaurants,
die unsere Delikatesse gerne auf ihre Speisekarte setzen wollen?, freut sich Armin Bähler über die ausgezeichnete Resonanz. Momentan müsse er seine Weinbergschnecken aber noch vorsichtig
disponieren. Man wisse halt nicht genau, wieviele Tiere den Winter überleben würden. Auf keinen Fall dürfe es in der Gastronomie zu Lieferengpässen kommen. Darum forciere er zur Zeit noch nichts.
Mit der Ernte im letzten Herbst war Armin Bähler aber sehr zufrieden. Über 120 Kilogramm des zarten Schneckenfleischs sind verarbeitet worden. Somit hält das Elgger ?Schnäggä-Lädeli? für private
Feinschmecker also einen genügend grossen Vorrat bereit.
Viel zu tun
Schnecken werden seit Jahrtausenden zu Speisezwecken gesammelt. Weinbergschnecken bereichern den Nahrungsmittelmarkt. Sie sind ein besonders nahrhaftes und
gesundes Produkt, das auf vielfältige Art und Weise zubereitet werden kann. Weinbergschnecken waren bisher vor allem tiefgefroren oder als Konserve erhältlich. Bei den Elgger Schnecken hat der
Konsument nun die Gewähr, dass die Tiere artgerecht gehalten und frisch verarbeitet werden. Die Familie Bähler wird in den kommenden Monaten die Verarbeitungsküche, welche sich im ehemaligen
Stall befindet, ausbauen und optimieren. Mit dem Frühlingserwachen beginnt dann wieder die Arbeit auf den Schneckenparzellen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen auf die Felder scheinen, werden die
Kriecher wieder aktiv. Aber Achtung: Wenn sie zu früh an die Oberfläche steigen, können sie erfrieren. Das Schneckenleben beginnt im Frühjahr mit einer ausgiebigen Mahlzeit. Zuerst futtern sich
die langsamen Delikatessen Speck an. Danach kommt das Sexualleben in Schwung. Weinbergschnecken sind nach zwei bis drei Jahren geschlechtsreif und pflanzen sich zweimal jährlich fort. Nach dem
Liebesspiel der Zwitterwesen dauert es drei Wochen, bis jede Schnecke etwa 40 erbsengrosse Eier fünf bis zehn Zentimeter tief in die Erde legt. Weitere drei Wochen dauert es, bis der
Schneckennachwuchs schlüpft.
Das ?Schnäggä-Lädeli ist jeweils am Mittwoch, von 14 bis 18 Uhr und am Samstag, von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Die Familie Bähler empfiehlt ihren Betrieb aber auch für interessante Besichtigungen.
?Erleben, beobachten und staunen? lautet das Motto der Gruppenführungen, welche für Vereine, Firmen und Private angeboten werden. Begleitet von fachkundigen Informationen kann die gesamte
Zuchtanlage auf dem Riethof besichtigt werden. Im ?Schnäggehüsli? können danach beim Apéro Schnecken degustiert oder nach Absprache auch anderweitige kulinarische Köstlichkeiten genossen werden.